Anzahl der Beiträge : 4217 Alter : 38 Ort : Halle Fahrzeug : Opel Anmeldedatum : 02.11.08
Thema: Opel Omega B Do Nov 20 2008, 07:56
Und noch ein paar Facts zu Opels letzter Oberklasselimo:
Opel Omega B (1994-1999) Opel Omega B Facelift (1999-2003)
Historie: Anfang 1994 erschien der Omega B. Durch die steifere Karosserie konnte nun endlich auch ein Airbag-System im Omega realisiert werden. Auch das Fahrwerk wurde verstärkt. Als Basismotorisierung gab es weiterhin den bisherigen 2,0 l-Motor mit 85 kW (115 PS), dazu kam eine 16V-Variante mit 100 kW (136 PS). Die bisherigen Reihensechszylinder-Benzinmotoren wurden durch neu entwickelte V6-Motoren ersetzt. Zunächst gab es den 2,5-Liter mit 170 PS, außerdem den 3,0 Liter mit 211 PS im Spitzenmodell MV6. Als Diesel gab es zunächst den von BMW zugekauften 2,5 l Turbodiesel (Reihensechszylinder) vom Typ M51-D25 mit 96 kW (130 PS) statt der 143 PS des BMW 325/525tds. Danach gab es einen 2,0 l-16V Direkteinspritzer-Diesel mit 73 kW (100 PS). Einspritzpumpe und Nockenwelle werden bei diesem Motor durch zwei getrennte von der Einspritzpumpenwelle ausgehende Steuerketten (zur Kurbelwelle Duplex-, zur Nockenwelle Einfachkette) angetrieben. Trotz 16V verfügt er über nur eine Nockenwelle, welche die Ventile über reibungsarme Rollenschlepphebel antreibt. Die neuen V6-Motoren verfügten grundsätzlich über Leichtmetallzylinderköpfe mit vier Ventilen pro Zylinder. Hinzu kam das „Multiram-System“, welches die Länge des Ansaugweges in Abhängigkeit von der Motordrehzahl in mehreren Stufen variieren kann, was besonders im unteren Drehzahlbereich für mehr Drehmoment sorgte. Die kompakte und kurze Bauform der V6-Motoren machte sie auch für den Quer-Einbau in Fahrzeugen mit Frontantrieb tauglich. Entsprechend wurde der 2,5-l-V6 auch im Opel Vectra und Calibra angeboten. Zum Modelljahr 2000 erhielt der Omega ein größeres Facelift, intern als Omega B2 bezeichnet. Sowohl die Front als auch das Heck wurden neu gestaltet, auch der Innenraum wurde weitgehend überarbeitet. Chromleisten entfielen nun zum größten Teil, dafür waren Stoßfänger und Seitenleisten in Wagenfarbe lackiert. Es gab neue Ausstattungslinien, der MV6 entfiel. Die edelste Variante nannte sich nun „Executive“. In ihr war fast alles enthalten, was die Aufpreisliste zu bieten hatte: Lederpolster, elektrisch verstellbare Sitze, Xenon-Licht, Tempomat, Radio mit CD-Wechsler und Telefon. Aufpreispflichtig waren bei dieser Ausstattung fast nur noch das Schiebedach und die Metallic-Lackierung. 2000 sollte wieder ein so genannter „Über-Omega“ mit einem 5,7 l-V8 mit 315 PS (Motor von einer Corvette) gebaut werden. Er wurde aber wenige Wochen vor der geplanten Markteinführung zurückgezogen, weil Kühlungsprobleme beim V8-Motor nicht in den Griff zu bekommen waren. Es sollte ein Leichtmetall-V8 (LS1) zum Einsatz kommen, welcher im Gegensatz zu den bei den großen Cadillacs verbauten Northstar-V8-Vierventilern über mehr Hubraum, aber nur über eine zentrale Nockenwelle und zwei Ventile pro Zylinder verfügt. Auf dem amerikanischen Markt wurde der Omega als Cadillac Catera angeboten. Da er ebenfalls in Rüsselsheim gebaut wurde, sollte er vom guten Ruf (des „Made in Germany“) profitieren. Äußerlich unterschied sich der Cadillac vom Opel hauptsächlich durch einen anderen Kühlergrill, geänderte Stoßstangen sowie geänderte Rückleuchten und einem anderen Mittelkonsolen-Einsatz mit Fest integriertem Kassetten-Radio und Klimasteuerung über Tasten bzw. Knopfschalter. Technisch waren sie praktisch identisch. Beim Catera kam ausschließlich der 3,0 bzw. später der 3,2 Liter V6 zum Einsatz.
Im gleichen Jahr kam ein 2,6 l-Motor mit 132 kW (180 PS), welcher den 2,5-l-V6 ersetzte. Ein Jahr später folgte ein 2,2 l Diesel mit 88 kW (120 PS). Für alle, die vergebens auf einen stärker motorisierten Omega gewartet hatten, schob Opel 2001 einen 3,2 Liter 160 kW (218 PS) nach, der den 3,0-Liter ablöste und nur noch mit Automatik-Getriebe lieferbar war. Der erste Common Rail-Diesel kam 2001 mit einem ebenfalls von BMW zugekauften 2,5-l-Sechszylinder Typ M57-D25. Der durch den Einbau einer anderen Nockenwelle gedrosselte Motor leistete nun 110 kW (150 PS), statt der 163 PS des BMW 525d.
Der Omega wird seit dem 13. Juni 2003 (letzter Produktionstag) nicht mehr gebaut. Damit ging bei Opel eine Ära zu Ende, denn der Omega war der letzte Opel in klassischer Bauweise mit Frontmotor und Heckantrieb. Seine Position wurde jedoch nicht wie geplant durch den Opel Signum eingenommen. Mit der Modellstudie Insignia zeigte Opel 2003 eine mögliche Lösung zur Nachfolge des Omegas, die aber wieder verworfen wurde; der Name Insignia wird stattdessen ab Ende 2008 für die Nachfolgebaureihe des Mittelklasse-Modells Opel Vectra verwendet.
In England wurde das Auto als Vauxhall Omega verkauft. Auch die Vauxhalls rollten in Rüsselsheim vom Band.
In Australien (unter dem Markennamen Holden) wird der Omega in deutlich veränderter Form auch heute noch mit V6- und V8-Motoren gebaut. Dort heißt er allerdings nicht Omega, sondern je nach Ausstattung Commodore, Berlina oder Calais. Neben Limousine und Kombi werden auch noch weitere Karosserie-Varianten angeboten: Als Limousine mit verlängertem Radstand (Statesman/Caprice), als Allrad-Gelände-Kombi (Adventra), als zwei- und viertüriger Pickup (Ute/Crewman) und als zweitüriges Coupé Monaro. Der Monaro wird in leicht abgewandelter Form in Amerika als Pontiac GTO und in England unter dem Namen Vauxhall Monaro vertrieben. Das Coupé ist ausschließlich mit V8-Motor erhältlich.