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Thema: Leistungstuning - Infotext Mo Dez 22 2008, 18:01
Die Vergrößerung des Hubvolumens ist eigentlich keine klassische Tuningmethode. Als Motorentuning bezeichnet man herkömmlich die Leistungssteigerung eines Motors bei gleichbleibendem Hubraum, denn der Hubraum ist in Serienmotoren oft das einzige Klassifizierungsmerkmal einzelner Motorenversionen einer Baureihe. Andererseits kann Hubraumvergrößerung auch als Tuning angesehen werden, wenn damit ein größeres Hubvolumen als beim größten bauartgleichen Serienmotor erzielt wird.
Das Hubvolumen VH
Um den Hubraum zu vergrößern gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: die Erhöhung des Hubs und das „Aufbohren“. Beide Möglichkeiten sind technisch sehr aufwendig und daraus resultierend auch teuer. Die Erhöhung des Hubs erfolgt im Allgemeinen durch Einbau einer größeren Kurbelwelle. Hierbei entstehen aber auch höhere Massenkräfte und höhere Kolbengeschwindigkeiten. Dies bedingt wiederum Probleme im Verschleißverhalten des Motors. Auch durch das begrenzte Raumangebot im Kurbelgehäuse, stößt man schnell auf technische Grenzen.
Das Aufbohren ist weniger problematisch. Hier wird die Bohrung des Zylinders vergrößert und anschließend ein größerer Kolben eingesetzt. Besonders wenn der Motor über auswechselbare Laufbüchsen verfügt ist diese Methode der ersten vorzuziehen. Es soll noch erwähnt werden, daß die Hubraumvergrößerung nicht linear zum resultierenden Leistungsgewinn steht. D.h. bei einer Erweiterung des Hubvolumens um 20%, muß mit einer Leistungszunahme von weniger als 20% gerechnet werden.
Die Beeinflussung des maximalen Liefergrades, also die Menge an gelieferter Energie, ist in der Praxis die wichtigste Methode zur Leistungssteigerung bei Motoren. Viele bekannte Tuningmaßnahmen zielen deshalb überwiegend darauf ab:
Aufladung von Motoren
Hierzu zählen die Varianten der Abgasturbolader und der mechanisch angetriebenen Kompressoren (Roots-Gebläse, Spiral-bzw. G-Lader). Mehr Leistung kommt bei Ladern durch eine verbesserte Zylinderfüllung, denn ein dichteres Kraftstoff-Luft-Gemisch verbessert die Verbrennung im Zylinder und bringt dadurch mehr Leistung. Ein Teil des zweigeteilten Gehäuses des Laders sitzt im Auspufftrakt. Abgase treiben die Turbine an, die über eine Welle mit einem Schaufelrad im anderen Gehäuseteil verbunden ist. Dieses Schaufelrad komprimiert die Ansaugluft und drückt sie mit Überdruck in den Zylinderkopf. Je höher die Turbine dreht (also je schneller der Abgasstrom ist), destohöher ist der Druck der aufgebaut werden kann. Diese sogenannten Ladedrücke können bis zu 1,2 bar betragen.
Mehrventiltechnik
Durch die Form des Zylinderkopfs ist der Dimensionierung der Ventilöffnung eine Grenze gesetzt. Durch mehrere Ventile wird im Zylinderkopf eine größere Öffnungsfläche erreicht. Stand der modernen Technik sind bis zu fünf Ventile (drei Einlaß- und zwei Auslaßventile).
Entdrosselung der Saugwege
Die Hauptdrosselung auf dem Saugweg bewirken Luftfilter, Drosselklappe, Ventile, Saugrohr und ggf. Vergaser. Zur Verringerung der Strömungswiderstände kann hauptsächlich auf die Länge, Dimensionierung, Oberfläche und Gestaltung Einfluß genommen werden.
Entdrosselung der Auslaßseite
Der freien Gestaltung der Auspuffanlage stehen gesetzliche Regelungen bezüglich Schall- und Abgasreduzierung im Wege. Dennoch gilt auch hier die Minimierung der Strömungswiderstände. Durch Fächerkrümmer und doppelter Rohrführung können auch hier Verbesserungen erzielt werden.