[Tigra A] Wichtige Informationen vor dem Kauf

Da hier alles so leer aussieht, erlaub ich mir mal mich hier auszutoben.


Ich wollte mal für alle hier im Forum eine Zusammenstellung machen, was man alles bei einem Tigra-Kauf beachten sollte.

Folgende Hauptpunkte müssen betrachtet werden:

1. Kilometerlaufleistung
2. allgemeine Wartungsintervalle (Ölwechsel, Zahnriemen, Inspektion)
3. allgemeiner Zustand
4. Rost
5. Preis / Bemerkung




Zu 1.
Im Tigra wurde nur der X14XE (90PS) oder X16XE (106PS) 16V Smallblock "Ecotec" verbaut.
Prinzipiell ist die Kilometerlaufleistung beim Tigra nicht unbedingt ausschlaggebend. Es kommt immer drauf an, ob die Motoren "kalt" getreten wurden, ob die Ölwechsel rechtzeitig ausgeführt wurden und ob der Wagen verheizt wurde. Also kann ein Motor mit 50000km in einem schlechteren Zustand wie einer mit 160000km sein.
Wie testet man das? Der Motor sollte im Leerlauf ganz "ruhig" laufen, unrunder Lauf erkennt jeder am Stottern. Es dürfen keine Drehzahlschwankungen vorhanden sein und man sollte weder im Leerlauf noch beim Gasgeben ein klackern hören (Hydrostößel). Stottern sollte der Motor auch nicht, da dies auf ein defektes AGR hinweist. Zudem sollte man den Motorraum kontrollieren, ob der Motor Öl verliert, aber jeder Motor im Tigra schwitzt ein wenig, was auch ziemlich normal bei diesen Motoren ist.

zu 2.
Wichtige Wartungsintervalle beim Tigra sind Ölwechsel, Zahnriemenwechsel, Inspektion
Ölwechsel: sollte nach spätestens 15000km durchgeführt werden.
Zahnriemen: nach spätestens 4 Jahren oder 60000km
Inspektion: jährlich genügt (Rechnung zeigen lassen!!!!!!!!!!)
AGR-Ventil: Ein Defekt sorgt für Ruckeln und unrunden Lauf, kann durchaus kaputt gehen, muss es aber nicht.

Der gesunde Menschenverstand sagt einem schon, dass man z.B. bei einem Ölwechsel, der 30000km oder Zahnriemenwechsel, der älter als 4 Jahre oder mehr als 60000km her ist, prinzipiell die Finger von diesem Tigra lassen sollte.

zu 3.
Also ein Bastlerfahrzeug oder Unfallwagen fällt prinzipiell weg, außer man sucht z.B. beim Bastlerfahrzeug einen Tigra mit Motorschaden oder Ähnliches. Rentnerfahrzeug muss auch nicht sein, da ist der Motor meistens voller Ablagerungen ist und es braucht Zeit bis der wieder richtig zieht. Ein Garagenwagen wäre natürlich das "non plus ultra", bekommt man aber in den seltensten Fällen. Auch gilt hier leider, dass ein Tigra neueren Baujahrs nicht unbedingt in einem besseren Zustand wie ein Tigra aus der ersten Serie sein muss. Das ist leider völlig unabhängig vom Baujahr und der Laufleistung.
Ich persönlich würde einen Bogen um Verkäufer machen, die das Auto mit den Worten: "geht voll ab die Karre", "voll fett" oder sonst wie beschreiben, da in diesen Fällen der Motor meistens verheizt ist. Aber man steckt auch hier nicht unbedingt drin.

zu 4.
Der Tigra ist leider eine ziemliche Rostlaube und das Problem hierbei ist, dass man die ganzen Roststellen von Außen nicht sofort erkennen kann.

Folgende Punkte sollten überprüft werden:

* Tankstutzen (dazu den Gummi entfernen - Bei Rostblasen gilt: Finger weg! Da hilft entweder Teilersetzen oder eine neue Seitenwand)
* Heckblech (Bei Rost hilft nur das Heckblech komplett zu ersetzen, Finger weg von Tigra)
* hintere Radläufe (Da hilft auch nur die Flex, Finger weg!)
* Längsträger bzw. Querträger
* Wie sieht es unter den Gummidichtungen aus? (Türdichtung bzw. Heckklappendichtung)
* Schwellerkante



Prinzipiell gilt: Bei Rost am Tankstutzen, Heckblech oder Radläufe sollte man lieber nach einem anderen Tigra suchen, da die Reparatur doch ziemlich kostenintensiv wäre. Bei Rost an den Längsträgern ist die Reparatur einfachen, wobei dies immer eine Stelle ist wo jeder Tigra mal zu rosten anfängt.

Leider ist das Thema Rost beim Tigra auch vom Baujahr unabhängig, da kann z.B. ein 95er Tigra rostfrei und ein 99er total vergammelt sein.

Wer seinen Tigra länger behalten sollte, dem empfehle ich eine Hohlraumkonservierung vorzunehmen, da von Opel aus niemals Wachs im Tigra war.


zu 5.
Beim Preis sollte man sich ungefähr am Richtwert der DAT (http://www.dat.de/) orientieren, kleine Abweichungen (ca. 500€) nach oben sind noch vertretbar. Alles andere ist Wucher.

Ich empfehle den Wagen beim Kauf durch die Dekra oder andere TÜV-Institutionen durchchecken zu lassen, bevor man am Ende einen totalen Fehlkauf hat.

Was ihr auch immer beachten müsst ist, dass der neueste Tigra jetzt schon 8 Jahre alt ist. Ihr dürft alles andere als einen Neuwagen erwarten. Sucht euch die beste Materie raus, auf der ihr dann aufbauen könnt und macht nicht den gleichen Fehler wie ich, dass ihr euch den erstbesten Tigra schnappt.

Ja da hast de Recht mit dem Tip, dass nicht der erst Beste das Beste ist. Den Fehler habe ich auch damals gemacht. Wurde auch bei mir sehr kostspielig. Doch mann bekommt fast alles mit etwas Geduld, Geld und Liebe hin. ;)