Opel Admiral bezeichnet eine Modellreihe der Adam Opel AG für die Oberklasse von 1937 bis 1939 und noch einmal in zwei Serien von 1964 bis 1968 sowie 1969 bis 1977. Der Admiral war stets über dem Opel Kapitän angesiedelt und verfügte neben nochmals gehobener Ausstattung ebenfalls über einen Sechszylinder-Reihenmotor.
Mit dem Admiral, der 1937 als neues, über dem Super 6 positioniertes Spitzenmodell präsentiert wurde, überraschte Opel die Autowelt. Für vergleichsweise günstige 6.500 Reichsmark mit allem erdenklichen Sonderzubehör und einem 3,6-Liter-Sechszylinder mit 75 PS ausgestattet, war der Wagen eine Alternative zu Maybach, Mercedes-Benz oder Horch. Die Werkskarosserien gab es als geschlossene Limousine, Pullman-Limousine sowie viertüriges Cabriolet. Vom Preis und von der Bauart her eignete sich das Fahrgestell des Admiral für verschiedenste Sonderaufbauten, so zum Beispiel für zweisitzige Cabriolets, die unter anderem die Karosseriewerke Hebmüller und Gläser fertigten. Das Opel-Topmodell hatte in der Spitzenklasse zeitweise einen Marktanteil von 25 Prozent.
Der Admiral galt als repräsentativer, komfortabler und schneller Reisewagen, der für den Einsatz auf den neuen Reichsautobahnen konzipiert war: Bei einem Verbrauch von ca. 18 l/100 km konnten fast 400 km gefahren werden. Die Produktion endete im Oktober 1939, da die Motoren kriegsbedingt für die Dreitonner-Lkw Opel Blitz benötigt wurden. Zahlreiche Opel Admiral wurden in der Folge von der Wehrmacht requiriert, um als Stabswagen für Generale und andere hohe Offiziere eingesetzt zu werden. Einige wurden anfangs auch zu behelfsmäßigen Sanitätskraftwagen umgebaut, wobei sie ab der B-Säule einen geschlossenen Kastenaufbau erhielten. In der späten Kriegsphase erhielten viele der noch einsatzfähigen Kommandeurs- bzw. Stabswagen eine eher improvisierte und schlecht aussehende Holzgasanlage, deren Kessel senkrecht stehend im Kofferraum eingebaut wurde.
Nach dem Krieg verwandten die US-amerikanischen Besatzungstruppen einige wenige Exemplare zusammen mit einer größeren Anzahl an Kapitän, dessen Produktion nach Kriegsende wieder begann. Die Rüsselsheimer Produktion der 3,6-Liter-Motoren konnte nach dem Krieg nicht für Pkw-Bau verwendet werden, da nach Kriegsende die Herstellung von Pkw über 1,5 Liter Hubraum von den Besatzungsmächten verboten war. Erst 1964 gab es einen neuen Admiral von Opel – 25 Jahre nach dem Vorgänger.
Insgesamt wurden in den rund drei Jahren nur 6.404 Opel Admiral gebaut. Durch die geringe Stückzahl und wegen der vielen im Kriegseinsatz zerstörten Fahrzeuge ist er heute ein sehr seltener Oldtimer.
Technische Daten
Opel Admiral
Motor: 6-Zylinder-Reihenmotor
Hubraum: 3626 cm³
Bohrung x Hub: 90 × 95 mm
Leistung: 55 kW (75 PS) bei 3200/min
Ventilsteuerung: hängende Ventile (OHV), seitliche Nockenwelle mit Stirnradantrieb
Kühlsystem: Flüssigkeitskühlung mit Pumpe und Ventilator
Radaufhängung vorn: Opel-Synchronfederung: gezogene, einzelne Längsschwinge mit einer horizontalen Feder-/Dämpferanordnung (System Dubonnet)
Radaufhängung hinten: Starrachse mit Blattfedern und Stabilisator
Chassis/Aufbau: Kastenrahmen mit X-Traverse
Aufbau in Gemischtbauweise (Stahl und Holz) als viertürige Limousine und Cabriolet, Tankinhalt 70 Liter
Reifengröße: 6.50–16“
Maße L × B × H: 5270 × 1800 × 1630 mm
Leergewicht (ohne Fahrer): ca. 1600 kg
Höchstgeschwindigkeit: 132 km/h
Preis: 6.500 RM (Limousine); 7.000 RM (Cabriolet)
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Der Admiral A ist eine in diversen Details aufgewertete Ausführung des Kapitän A, quasi das „L“-Modell wie zuvor der Kapitän P „L“. Die Bezeichnung „Admiral“ wurde von Opel zum ersten Mal in der Nachkriegszeit wieder für ein Fahrzeug verwendet (der erste Opel Admiral wurde von 1937 bis 1939 gebaut).
Die Motorenpalette entspricht dem Kapitän A. Bis Herbst 1965 kam noch der in der Grundkonstruktion vom Vorgänger übernommene 2,6 Liter Reihensechszylinder zum Einsatz, der bei der A-Serie 100 PS Leistung bot. Ab Herbst 1965 gab es dann den 2,8 Liter mit 125 PS, am Kofferraumdeckel gekennzeichnet durch den Zusatz „2800“. Die OPEL-Schriftzüge an den vorderen Kotflügeln entfielen ab diesem Zeitpunkt. Stattdessen erschien der Name OPEL im Kühlergrill. Wie auch der Kapitän war der Admiral ab August 1965 mit dem 140-PS-(Hochleistung)-„HL“-Motor lieferbar, gekennzeichnet wie auch beim Kapitän auf dem Heckdeckel und erkennbar am Doppelrohrauspuff. Ab März 1965 wurde auch der Admiral V8 mit dem kräftigen 140 kW/190PS 4,6-Liter-Chevrolet-V8-Aggregat angeboten, welches den über 1,5 t schweren Wagen in knapp 10 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigte und 200 km/h schnell machte – davon wurden jedoch nur 623 Exemplare ausgeliefert. Der Admiral A war das meistverkaufte Modell der KAD A-Reihe. Insgesamt wurden von April 1964 bis September 1968 55.876 Exemplare des Admiral A gebaut.
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Den Admiral B gab es auch mit der Benzineinspritzung D-Jetronic von Bosch, er leistete damit 165 PS. Der Ausstieg aus der Oberklasse erfolgte in Raten: 1970 wurde der Kapitän gestrichen; der Admiral blieb mit Servolenkung und Automatik bis 1976, durfte sich dann Diplomat nennen. Ein Jahr später ereilte auch den Diplomaten das Ende: Die Ablösung erfolgte durch die deutlich kleineren Opel Senator und dessen Coupé-Version Opel Monza. Dazwischen lagen einige Retuschen an Kühlergrill (ab 1972 mit waagerechten Rippen und Opel-Emblem) und Armaturenbrett (ab 1976 blendfreie Instrumente, Vierspeichen-Lenkrad und geänderte Schalteranordnung).
Hier mal die Admiral Modelle und dazugehörige Baujahre
Admiral_1964-1977
Admiral A____________1964-1965
Admiral A 2.8 Liter__1965-1968
Admiral A V8_________1965-1968
Admiral B____________1969-1977